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Rechtsgrundlagen – Ambulante Hauskrankenpflege
Sozialgesetzbuch (SGB) V, XI & XII
Die Finanzierung von Pflegeleistungen in Deutschland erfolgt gemäß verschiedenen Sozialgesetzbüchern, abhängig vom jeweiligen Kostenträger:
Die soziale Pflegeversicherung ist seit dem 1. Januar 1995 ein eigenständiger Zweig des Sozialversicherungssystems. Ihr Ziel ist es, das finanzielle Risiko bei Eintritt von Pflegebedürftigkeit abzusichern – einer Lebenslage, die häufig mit erheblichen Kosten verbunden ist (vgl. Bundesgesundheitsministerium, 2024).
Mit dem Zweiten Pflegestärkungsgesetz (PSG II) trat 2017 eine grundlegende Reform in Kraft: Die bisherigen drei Pflegestufen wurden durch fünf Pflegegrade ersetzt. Die Einstufung erfolgt durch den Medizinischen Dienst auf Basis eines individuellen Begutachtungsverfahrens.
Voraussetzungen für Leistungsanspruch:
Beitragssätze (Stand: Juli 2023, Quelle: AOK Bundesverband
Ausnahmen vom Kinderlosenzuschlag gelten für:
Leistungen der Pflegeversicherung (SGB XI):
Die Krankenkassen übernehmen Leistungen der häuslichen Krankenpflege und ambulanten medizinischen Versorgung, insbesondere bei akutem oder chronischem Pflegebedarf:
Wenn Pflegebedürftige keinen (oder keinen ausreichenden) Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung haben, können sie beim zuständigen Sozialamt „Hilfe zur Pflege“ beantragen.
Voraussetzungen:
Leistungsarten:
Rechtsgrundlage: §§ 61–66 SGB XII
Leistung | Rechtsgrundlage |
Ambulante Pflege | § 36 SGB XI |
Pflegegeld (Angehörige) | § 37 SGB XI |
Betreutes Wohnen | § 38 SGB XI |
Verhinderungspflege | § 39 SGB XI |
Pflegehilfsmittel | § 40 Abs. 2 SGB XI |
Wohnraumanpassung | § 40 Abs. 4 SGB XI |
Tagespflege | § 41 SGB XI |
Kurzzeitpflege | § 42 SGB XI |
Stationäre Pflege | § 43 SGB XI |
Entlastungsbetrag (z. B. Demenzhilfe) | § 45b SGB XI |
Hilfe zur Pflege (ergänzende Leistungen) | §§ 61–66 SGB XII |
Erstellt von: Dipl. Päd. Nare Yesilyurt
Letzte Überarbeitung: Juni 2025