Die Finalphase
Die letzten Wochen in der Lebensphasen eines Menschen mit einer unheilbaren und zum Tode führenden Erkrankung nennt man Terminalphase.
Anzeichen für das Eintreten der Terminalphase:
- fortgeschrittenen, progressiven Krankheit mit schlechter Prognose
- zunehmend bettlägerig und extrem geschwächt
- zunehmen von Unruhe, Dyspnoe, Angst, Schmerz und Somnolenz
- zeitweise desorientiert
- Aufbringen von immer weniger Interesse für das Essen und Trinkenimmer weniger Interesse für seine Umgebung und sein Leben
- Wenn die meisten oder alle oben genannten Punkte erfüllt sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß der Patient im Laufe der nächsten sechs Monate sterben wird (s.a. Karnofsky-Index.) Diese Phase verläuft gewöhnlich in langsamen Schritten, kann aber auch plötzlich und für alle mehr oder weniger unerwartet ablaufen.
Die Finalphase
Die Finalphase bedeutet die Letzten Tage und Stunden eines Menschen im Leben (Sterbephase)
Folgende Verhaltensveränderungen und Symptome bei Schwerkranken können auf den nahen Tod hinweisen (nach Kern und Nauck 2006):
- Extreme motorische Unruhe: wiederholter Drang zum Aufstehen, Nesteln, Umhergreifen, Entkleiden oder das Wegschieben der Bettdecke; oder aber
- vermehrte Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit, Apathie, zunehmende Somnolenz
- längere Schlafphasen bis hin zum Koma
- Reduzierung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme bis hin zum vollständigen Verzicht
- Reduzierung der Urinausscheidung, Inkontinenz oder Harnverhaltung
- Schwache Durchblutung: kalte Füße, Arme, Hände oder übermäßiges Schwitzen
- dunkle Verfärbung des Körpers: Körperunterseite, Hände, Knie und/oder der Füße (Marmorierung)
- Bleiche: Haut ausgeprägt bleich, bleiches Mund-Nasendreieck
- Kreislauf: schwacher Puls und Blutdruckabfall
- reduzierte Wahrnehmung der Außenwelt: Zeit, Raum, Personen
- veränderter Atemrhythmus Cheyne-Stoke’sche Atmung, Schnappatmung
- Atemgeräusche wie das präfinale Rasseln
Einleitung von Trauerreaktionen
Man muss zwischen Tod und Sterben unterscheiden wie zwischen Tag und Nacht. Sterben ist ein Lebensprozess, der mehr oder weniger lange andauern kann.
Der Tod steht am Ende des Sterbeprozess
Aus medizinischer Sicht beginnt das Sterben, wenn die wichtigen Körperfunktionen unaufhaltsam versagen und die medizinischen Maßnahmen keinen Erfolg mehr haben.
Aus biologischer Sicht beginnt das Sterben mit der Geburt durch das Absterben von Körperzellen.
Aus psychologischer Sicht ist ein Mensch dann ein Sterbender, wenn er sichtbar vom Tod bedroht ist und sich dieser Todesdrohung bewusst ist.
Sichere und unsichere Todeszeichen
Unsichere Todeszeichen:
- Atemstillstand
- Herzstillstand
- Bewusstlosigkeit
- Unterkühlte Körpertemperatur
- Kein tastbarer Puls und fehlender Blutdruck
- Fehlende Reflexe
- Erschlaffte Muskulatur
Diese Symptome können bei noch lebenden Menschen auftreten und reversibel (Wiederherstellbar) sein.
Sichere Todeszeichen:
- Totenflecke (LIVOR MORTIS) entstehen einige Stunden nach dem Tod. Sie lassen sich anfangs mit dem Finger wegdrücken, nach ca. 24 Std. bleiben sie bestehen.
- Leichenstarre (RIGOR MORTIS) beginnt ca. 2 Std. nach dem Tod. Sie dauert ca. 48 Std. an, dann löst sie sich wieder.
- Fäulnis und Verwesung. Der Verwesungsgeruch entsteht durch die Bildung von Gasen wie Ammoniak, Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff und Stickstoff. Der Prozess beginnt fast immer im Darm
Der Tod muss immer durch einen Arzt festgestellt werden. Dieser ist verpflichtet, den Verstorbenen zu untersuchen und den Totenschein ausfüllen.