Koran Bedeutung

Die Bedeutung des Korans und die sechs Prinzipien

Der Koran ist das Heilige Buch der Moslems, der Glaube der Moslems kommt vom Islam. Koran übersetzt heißt: „lesen, auswendig lernen, zusammenfassen“.

Der Koran besteht aus 114 Kapiteln (Suren) und über 6200 Versen. Er wurde 610 nach Christus bis 632 n.C. von dem Engel Cebrail (Gabriel) jeweils in Teilen dem Propheten Mohammed offenbart. Die weiteren Teile des Korans wurden durch Gott an Mohammed weitergegeben. Mohammed lernte die Texte auswendig und diktierte sie den Schreibern unter seinen Gefährten, die sie schriftlich festhielten. Seine Verwandten und Gefährten lernten die Texte des Korans auswendig und vermittelten sie ihren Nächsten. Der Inhaltstext des Korans wurde auf diese Weise schriftlich und mündlich an die arabische Bevölkerung überliefert und schließlich in der Welt verbreitet.

Der Islam ist der jüngste und letzte große Glaube der Welt und bezeichnet die Religion, die der Prophet Mohammed begründete. Islam bedeutet übersetzt „Frieden finden durch Hingabe an Gott“.

In der Offenbarung, die der Prophet Mohammed von Gott empfing, heißt es: „Heute habe ICH (Gott) eure Glaubenslehre für euch vollendet und meine Gnade an euch erfüllt und euch den Islam zum Bekenntnis gewährt“. Dieser Teil des Verses ist der vorletzte Teil des Korans, der dem Propheten Mohammed offenbar wurde.

Moslems sind die diejenigen, die den Glaubensgrundsätzen des Islams und den sechs Prinzipien folgen oder deren Eltern Moslems sind.

Die fünf Säulen im Koran

1. Säule: Das Glaubensbekenntnis

„Aschadu alla ilahu illal-lah! Aschadu anna muhammadar- resulul-lah!“ – Das heißt: „Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah! Ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Allahs ist!“ Wer dieses Bekenntnis

2. Säule: Fasten im Monat Ramadan

Für den neunten Monat des islamischen Jahres ist ein allgemeines 30tägiges Fasten vorgeschrieben. Der Islam richtet sich nach den Mondjahren. Das Mondjahr ist 12 Tage kürzer als das Sonnenjahr, deshalb ändert sich die Fastenzeit Ramadan jährlich. Fasten heißt: Der Tag beginnt mit dem Sonnenaufgang und endet mit dem Sonnenuntergang. Vom Beginn bis zum Ende des Tages darf der Mund mit nichts kontaminiert werden, keine Injektionen und keine sexuellen Handlungen dürfen erfolgen, ansonsten ist das Fasten ungültig. Vom Fasten sind folgende Personen/Gruppen ausgeschlossen: geistig Behinderte, Kranke, Kinder, Schwangere und Frauen während der Periode. Das Fasten ist ein religiöser Brauch, der zu Besinnung und Vergebung führen soll.

3. Säule: Die jährliche Sozialabgabe (Zekat)

Alle Moslems müssen jährlich 2,5 Prozent ihres Überschusses an arme Menschen vergeben oder müssen für soziale Zwecke ausgeben.

4. Säule: Die fünf täglichen Pflichtgebete

Die täglichen fünf Gebete sind Pflicht für alle Moslems. Vor den Gebeten muss man das Reinigungsritual durchführen, das heißt: Angefangen mit der rechten Hand werden jeweils alle Handlungen dreimal hintereinander durchgeführt. Die Hände werden bis zum Ellenbogen gewaschen, der Mund ausgespült, die Nasenhöhlen werden ausgespült, die Ohren werden gereinigt, dann das ganze Gesicht. Zuletzt werden die Füße gewaschen. Das Reinigungsritual darf nur unter fließendem Wasser stattfinden. Das Gebet ist aus Versen des Korans entnommen und wird in aufrechter Stellung, beim Verbeugen und der Niederwerfung durchgeführt. Die Körperhaltung beim Beten symbolisiert die Hingabe an den Willen Gottes. Die Gebete müssen nicht in der Moschee verrichtet werden, es genügt ein sauberes Plätzchen in „Richtung Mekka“.

5. Säule: Die Wallfahrt nach Mekka (HADSCH)

Hadsch liegt in Saudi-Arabien und ist die Heilige Stätte der Moslems. Es ist der Geburtsort des Propheten Mohammed. Dort befindet sich die Quelle des Heiligen Wassers ZEMZEM, was von den Gläubigen von allen Krankheiten und von Kummer befreit. Ebenso ist es auch der Ort, wo der Prophet Abraham seinen Sohn an Gott opfern wollte. Die Wallfahrt findet am neunten Tag des 12. Monats des islamischen Kalenders statt.

Die sechs Säulen des Islams

1. Glaube an Allah (Gott):

„Es gibt keinen Gott außer Allah“. – Das Universum und alles, was darin ist, wurde von Allah erschaffen, der weder von dieser Welt noch von einem anderem Universum ist. Er hat weder Anfang noch Ende und gleicht keinem seiner Geschöpfe. Er ist barmherzig und weise. Gott ist einzig und ohne Teilhaber, er zeugt nicht und wurde auch nicht gezeugt. Nach der islamischen Lehre darf Allah auf keine Art und Weise dargestellt werden.

2. Glaube an Allahs Boten, die Engel

Weil Allah unsichtbar und außerhalb jeder körperlichen Wahrnehmbarkeit ist, sind Medien oder Boten zwischen Allah und den Menschen nötig. Diese Aufgabe wird von den Engeln ausgeübt. Sie teilen uns Allahs Willen mit und brachten dem Gesandten die Offenbarung. Auf diese Weise erhielt Prophet Mohammed vom Erzengel Gabriel den Koran.

3. Glaube an die offenbarten Bücher

Der Koran gilt den Moslems als das letzte Heilige Buch, das von Mohammed an bis auf den heuten Tag in der jetzigen Form in arabischer Sprache weitergegeben wurde.

4. Glaube an die Gesandten

Die Gesandten (Propheten) erhalten durch die Engel Botschaften, die sie den Menschen weiterzugeben haben. Manche der biblischen Propheten werden im Koran namentlich erwähnt. Von Adam, dem ersten Propheten, bis zu Mohammed, dem letzten Propheten, stehen alle auf der gleichen Stufe. Jesus Christus gilt als Mohammeds Vorgänger, aber nicht als Gottes Sohn und Erlöser.

5. Glaube an die Auferstehung und an das Jüngste Gericht

Juden, Christen und Moslems haben den Glauben an das Jüngste Gericht gemeinsam. Alle Menschen werden auferstehen und vor Allah über ihre guten und schlechten Taten Rechenschaft ablegen müssen. Die guten Taten werden mit Aufenthalt im Paradies belohnt, die schlechten Taten werden bestraft durch die Hölle.

6. Glaube, dass Gutes und Schlechtes durch Allahs Ratschluss existieren

Allah lässt es zu, dass neben dem von ihm Geschaffenen Gutes und Böses existiert. Unglück und Krankheiten sind manchmal Prüfungen. Ein Moslem kann in solchen Situationen sein Gottesvertrauen unter Beweis stellen. Allah gibt den Menschen den freien Willen, Gutes oder Böses zu tun. Jeder Mensch muss sich für seine Taten selbst verantworten.

29.09.2008 Dipl.Päd. Nare Yesilyurt-Karakurt

Überarbeitet am 11.07.2014, Dr. Frank Beckmann