Geschichte der Hospiz

Die Entstehung der Hospizarbeit

„Hospizarbeit – Auf dem letzen irdischen Weg begleiten“

Der Begriff „Hospiz“ leitet sich vom lateinischen „hospitium“, Herberge, ab.

Herbergen bedeuten Schutz, Fürsorge, Erfrischung, Beistand und wurden früher von Christen entlang den Pilgerrouten errichtet. Die moderne Hospizbewegung hat das gleiche Ziel.
Sie schafft Orte, an denen Schwerkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Lebensweg betreut werden.

Liebevolle Zuwendung

1967 gründete die Ärztin Cicely Saunders (1918-2005) gemeinsam mit anderen ein Hospiz in London, um schwerkranke und Sterbende in einer „Atmosphäre liebevoller Zuwendung“ zu betreuen, die der körperlichen, seelischen, sozialen und spirituellen Bedürfnissen am Lebensende Rechnung trägt und Familie und Freunde mit einbeziehen sollte.
Dieses Konzept verbereitete sich in vielen Ländern.
In Deutschland engagierten sich inzwischen über 80.000 ehrenamtliche Mitarbeiter in der Hospizbewegung.

Hilfe am Lebensende

Neben seelischer Zuwendung bedarf ein Sterbender bis zuletzt pflegerischer und medizinischer Betreuung. Es steht zwar nicht mehr die Heilung im Vordergrund, aber lindernde Maßnahmen können dem Kranken dazu verhelfen, das ihm verbleibende Leben so aktiv wie möglich zu gestalten.
Einen Menschen am Ende seines Lebens gut zu begleiten, heisst, seine psychischen, körperlichen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse zu erfassen.

Psychische Bedürfnisse

Sterben ist neben dem körperlich-biologischen Vorgang ein überwiegend emotionaler Prozess.
Hilfreicher Bestandteil heisst zuerst: „Mit-dabei-Sein“. Im Sterben richtet sich der Blick vor allem auf Lebensereignisse, die besonders schön waren, oder solche, mit denen man sich noch nicht ausgesöhnt hat.
Der Sterbende sucht einen Begleiter, dem er sich zumuten kann, einen Menschen, der es mit ihm aushält.

Geistliche Bedürfnisse

Alle Menschen haben Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und Angekommen zu sein. Selbstmitleid, Traurigkeit, Verzweiflung und Angst sind einige der Signale für das Bedürfnis, geliebt zu werden.
Angesichts schwerer Krankheit stellt sich unweigerlich die Frage nach dem Sinn und Ziel des Lebens.
Der Glaube, dass Gott alles in Händen hält und ihm nichts entgleitet, kann Situationen Bedeutung und Sinn verleihen.

Gebet am Krankenbett

Das hilfreichste Geben ist meist ein kurzes, einfaches Aussprechen der Hoffnungen, Ängste und Nöte des Leidenden vor Gott und die Vergewisserung, dass Gott fähig ist, dem Kranken in seiner Situation zu begegnen. Durchs Gebet erfährt der Kranke Trost und Ermutigung und sein Verhältnis zu Gott wird gestärkt.

17.10.2014 Bearbeitet von Nare Yesilyurt

Christa Lechner in der Extraausgabe „Gesund im Alter“ (4/2011) der Zeitschrift Idea Spektrum (gekürzt und bearbeitet)