Trauerphasen nach Kübler Ross
- Phase 1: Nicht wahrhaben wollen/leugnen
Der Betroffene wehrt die Krankheit ab, will den nahen Tod nicht wahrhaben, glaubt an eine Patientenverwechslung etc. - Phase 2: Zorn
Zorn darüber, dass eigene Pläne und Aktivitäten ein Ende haben. Neid auf andere Menschen, die ungestört weiterleben. Aggression gegen sich und die Umwelt. Für Angehörige ist das oft schwer auszuhalten! - Phase 3: Verhandeln
Der Betroffene versucht, durch Verhandeln einen Aufschub zu erreichen. Er glaubt und hofft: „Wenn ich bestimmte Dinge tue, dann werde ich länger leben.“ – Er bittet um weitere Therapien, legt Gelübde ab, hat persönliche Schuldgefühle - Phase 4: Depression
Der Betroffene verliert Lebensfreude, nimmt innerlich Abschied von Freunden, Plänen, Wünschen, Zielen, der Familie usw. In dieser Phase ist der Betroffene zunehmend introvertiert - Phase 5: Zustimmen
Der nahe Tod wird akzeptiert, in dieser Phase schläft der Betroffene viel und hat ein gesteigertes Ruhebedürfnis. Er kommunizieren hauptsächlich nonverbal und beschränkt sich auf wenige Worte.
Was versteht man unter Trauer?
Trauer ist die Reaktion eines Menschen auf einen Verlust. Trauerreaktionen sind individuell verschieden .
Trauern und Trauerschmerz hat auch kulturelle Normen.
Trauer kann durch folgende Verluste hervorgerufen werden:
- den Tod eines geliebten Menschen
- den Umzug in eine fremde Stadt
- das Ende einer Beziehung
- den Verlust des Arbeitsplatz
- Körperliche Einschränkung (durch Unfall)
- den Auszug eines geliebten Menschen
Verluste sind Bestandteile unseres Lebens. Im Idealfall können wir den Verlust in unserem Leben integrieren, lernen damit umzugehen und an ihm reifen
Trauern heißt auch: lernen, mit dem Schmerz des Verlusts zu leben.
Trauerverarbeitung nach dem Worden-Modell
- Realität des Verlust akzeptieren: dazu braucht der Trauernde Zeit und die Bereitschaft, sich mit dem Verlust auseinander zu setzen.
- Trauerschmerz verarbeiten: den Verlustschmerz zulassen und Emotionen ausleben.
- Sich an eine Welt ohne den Verstorbenen anpassen:
- Externe Anpassung – Auswirkung der Verlustes auf die Alltagsbewältigung
- Interne Anpassung – Auswirkung des Verlustes auf das Gefühl für einen selbst
- Spirituelle Anpassung- Auswirkung des Verlustes auf eigene Überzeugungen durch religiöse Rituale, Meditation, Beten, Wertvorstellungen usw.
- Dauerhafte Verbindung zu dem Verstorbenen inmitten des Aufbruchs in ein neues Leben finden: keine völlige Loslösung von der Beziehung zu dem Verstorbenen. Dem Verstorbenen einen angemessenen Platz im Leben des Trauernden einräumen.
Einleitung von Trauerreaktionen
Nicht erschwerte Trauer: der Trauerprozess wird durch äußere Umstände nicht behindert ; 80% der Trauerprozesse verlaufen so.
Erschwerte Trauer: Trauernde können Trauergefühle nicht zulassen und leiden sehr darunter; unter Alkohol, Drogen, Medikamenten können sie das Trauergefühl ausleben.
Komplizierte Trauer: Die Trauer dauert länger als 13 Monate nach dem Verlust an, ständige Sehnsucht und ein großes Verlangen nach dem Verstorbenen besteht. Schwierigkeiten ,den Tod zu akzeptieren. Extrem verbittert über den Verlust. Der Trauernde verliert den Sinn des Lebens. Keine Aussicht auf Zukunft ohne den Verstorbenen.
Traumatische Trauer: Der Trauerprozess wird durch traumatische Erlebnisse überlagert, geprägt und behindert.
- Unwillkürliche Erinnerungsblitze an belastende Szenen (Verkehrsunfall)
- Auffälliger Umgang mit Orten, die an die Verstorbenen erinnern; entweder total vermeiden oder ständig aufsuchen
- Durchgehend höhere Reizbarkeit und Angespanntheit, die oft zu Schlaflosigkeit Misstrauen oder Aggression führen kann
- Emotionslos
- Zu viel Erzählen von Erinnerungen
Risikofaktoren, die einen normalen Trauerverlauf verhindern - Vor Eintritt des Verlustes: – Andere oder schwere vorangegangene Verluste. – Frühere Verluste, die nicht angemessen betrauert wurden. – Psychische Erkrankungen, vor allem Depression. –Art der Beziehung zum Verstorbenen. –Bedingungen, die Schuldgefühle auslösen
- Todesumstände: -plötzlicher Tod, unerwartet durch Unfall oder Gewalt. –Verlust eines Kinds, Suizid, Leichnam kann nicht gefunden oder geborgen werden
- Bei Eintritt des Verlustes: Eigene Gesundheit, -Kultur und Religion, -Persönlichkeit Probleme z. B: Verbieten der eigenen Gefühle, stark sein. –Alter und Geschlecht Frauen leiden mehr als Männer beim Verlust eines Kindes. –Männer haben oft Schwierigkeiten, ihre Trauererfahrungen anderen mitzuteilen
- Wichtige Faktoren nach dem Verlust: -Soziales Umfeld. –Neue Lebensperspektiven. –Finanzielle –Schwangerschaft. – keine ausreichende Möglichkeit, sich von dem Verstorbenen zu verabschieden.- Soziale oder persönliche Nicht-Akzeptanz des Verlustes
- Ressourcen im Trauerprozess ,die den Trauerprozess positiv beeinflussen: -Gutes soziales Umfeld. –Eine als sinnvolle empfundene Tätigkeit – Fähigkeit zur Selbstberuhigung. –Vorhandene Werte und Überzeugungen. –Fähigkeiten zur sinnvollen Nutzung der Ressourcen